- huygenssches Prinzip
- huy|gens|sche(s) Prin|zip auch: Huy|gens'sche(s) Prin|zip 〈[hœı-], eindeutschend a. [hɔı-] n.; -schen -s; unz.〉 als Grundlage für die Berechnung von Beugungserscheinungen dienender Lehrsatz (Konstruktionsprinzip) der Wellenlehre des Lichts [nach dem niederländ. Physiker u. Mathematiker Christian Huygens, 1629-1695]
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huygenssches Prinzip['hɔi̯gəns-], ein von C. Huygens 1690 veröffentlichtes, zur Erklärung der geradlinigen Ausbreitung des Lichts im Wellenbild konzipiertes Prinzip, nach dem die Elemente einer Wellenfront (Fläche gleicher Phase) als Ausgangspunkte elementarer Kugelwellen (Elementarwellen) aufgefasst werden können, die sich mit der gleichen Geschwindigkeit ausbreiten wie die Primärwelle. Die Wellenfront der Primärwelle zu einem späteren Zeitpunkt ist hiernach die Einhüllende der Fronten der sekundären Elementarwellen. Insbesondere in der von J. A. Fresnel modifizierten Form, die die Phänomene der Interferenz und der Beugung explizit einbezieht (huygens-fresnelsches Prinzip), ist das huygenssche Prinzip ein in vielen Fällen nützliches Hilfsmittel zur Klärung der Lichtverhältnisse, z. B. hinter Blenden (fresnelsche Zonenkonstruktion). Huygens selbst erklärte mit seinem Prinzip die Winkel der Reflexion und der Brechung eines Lichtstrahls an der Grenzfläche zwischen zwei optisch verschieden dichten Medien und führte die Doppelbrechung beim Kalkspat auf dessen Anisotropie zurück, ohne allerdings die korrespondierenden Eigenschaften des Lichts (Polarisationsrichtungen) angeben zu können. (Kirchhoff-Integral)
Universal-Lexikon. 2012.